Modernisierung von Videoüberwachungsanlagen – Darauf sollten Unternehmen achten

In der deutschen Öffentlichkeit hat die Videoüberwachung ein eher schlechtes Image. Kritisierende fühlen sich in den Persönlichkeitsrechten eingeschränkt. Dabei ist die Datenverarbeitung in der DSGVO klar geregelt und Dateneinsicht nur in engen rechtlichen Grenzen möglich. Werden Videosysteme verantwortungsbewusst eingesetzt, überwiegt der Nutzen der Abschreckungsmaßnahme die Einschränkung des Einzelnen deutlich. Überwachungskameras sind keine Schikane, sondern dienen vielmehr dem Schutz der Personen, die sich rechtmäßig auf dem überwachten Gebiet bewegen: Wenn Kameras Einbrecher oder nicht berechtigte Personen vom Firmengelände fernhalten, steigt damit die Sicherheit der Angestellten.

4 gute Gründe für moderne Videoüberwachung auf dem Unternehmensgelände

Mithilfe einer modernen Videoüberwachungsanlage und digitalen Anwendungen können die Systeme mittlerweile weit mehr als „nur“ Bildmaterial aufzeichnen und zur Ansicht bereitstellen.

1. Perimeterschutz

Sensoren im Boden oder Bewegungsmelder an Wänden lassen sich mit Videoüberwachungssystemen verbinden, sodass verdächtige Bewegungen auf dem Firmengelände aufgezeichnet werden. Strategisch platziert, sind die Sensoren in der Lage Einzäunungen zu ergänzen oder sogar ganz zu ersetzen.

2. Entlastung des Sicherheitsdiensts

Sicherheitsdienstmitarbeiter, die ihren Blick stundenlang über eine Reihe von Monitoren schweifen lassen und auf den Bildern nach Verdächtigem Ausschau halten – solche Szenen können der Vergangenheit angehören. Ein, zwei Kameras lassen sich noch manuell beobachten. Bei größeren Videosystemen ist eine lückenlose Beobachtung für Menschen aber schlichtweg nicht gleichzeitig zu leisten. Zeitgemäße Videoüberwachung setzt daher auf smarte Software, die zuvor definierte Auffälligkeiten automatisch alarmiert.

3. Täterverfolgung

Kommt es auf dem Firmengelände zu einem strafrechtlichen Vorfall und wurde der Täter vor seiner Flucht von einer Kamera aufgezeichnet, können moderne Anwendungen sein Bild nutzen, um ihn in Aufzeichnungen anderer öffentlicher Kameras zu finden und so seinen Standort schneller zu ermitteln. Selbst wenn der Täter nicht gestellt wird, kann die Videoaufzeichnung wertvolle Hinweise zum Tathergang und Lücken im aktuellen Sicherheitskonzept geben.

4. Verbesserung des Sicherheitsgefühls

Werden Kameras auf dem Unternehmensgelände angebracht, signalisiert das Außenstehenden, dass das Unternehmen das Thema Sicherheit ernst nimmt und nicht nur um die Sicherung des Unternehmenseigentums, sondern auch der Mitarbeiter bemüht.

Während analoge Kamerasysteme eine beträchtliche Investition darstellen konnten, sind die Kosten für moderne IP-Videosysteme relativ gering und eine Installation ohne großen Aufwand möglich. Es gibt daher wenig Gründe, auf sie als Bausteine eines umfassenden Sicherheitskonzepts zu verzichten.

(K)eine Modernisierung? Ermitteln Sie den Status Quo

Früher war die Installation der Videoüberwachung ausschließlich eine Aufgabe für Elektriker oder Sicherheitsfirmen, heute sollten sich Unternehmen an IT-Dienstleister wenden, wenn sie ihre Anlage mit Netzwerkkameras und Software ausstatten möchten. Lassen Sie sich beraten, welche Modernisierungsmaßnahmen in Ihrem Fall empfehlenswert sind.

Damit Sie mit konkreten Antworten und belastbaren Plänen aus einem Beratungsgespräch gehen, ermitteln Sie vorab den Status Quo Ihrer bisherigen Videoüberwachung. Im Idealfall können Sie auf eine Dokumentation zurückgreifen. Ist diese nicht vorhanden, sollten Sie Antworten auf folgende Leitfragen zusammenstellen:

1. Wie viele und welche Kameras sind im Einsatz?


2. Was ist der Grund der Videoüberwachung (Perimetersicherheit, Verkehrsüberwachung o.ä.)?


3. Wie sind die Kameras technisch angebunden (COAX, Mobilfunk, WLAN, Ethernet)?


4. Wie werden die Kameras mit Strom versorgt?


5. Welches Zubehör besitzen die Kameras (Bird-Defense, Nachtsicht, etc.)?


6. Wie und von wem werden die Kameras betrachtet (z.B. Pförtner, Geschäftsleitung, Sicherheitsdienst u.a.)?


7. Welche Funktionen bieten die Kameras, z.B. Nummernschilderkennung, Personenverpixler, Personen- und Paketzähler und Bewegungserkennung?


8. Welche Qualität haben die aktuellen Aufnahmen?


9. Wie lange werden die Aufzeichnungen gespeichert?

Wann lohnt sich die Modernisierung der Videoüberwachung?

Die Technologie der Videoüberwachungssysteme wurde in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt. Je nach Einsatzzweck ergeben sich unterschiedlich umfangreiche Modernisierungsempfehlungen.

Kamerasysteme

Analoge Kameras waren jahrelang der Standard der Videoüberwachung. Heute sind digitale Systeme der Goldstandard. Um die Kosten der Modernisierung zu begrenzen, können analoge Systeme um digitale Komponenten ergänzt werden (hybride Videoüberwachung).

Bildqualität

Die Klarheit der Aufzeichnungen und die Möglichkeit, tief in die Bilder hineinzuzoomen, kann im Schadensfall darüber entscheiden, ob ein Täter gefasst wird oder nicht. Digitale Kameras, wie sie in IP-Videosystemen eingesetzt werden, bieten sechs bis zwanzig Mal höhere Auflösungen als analoge Kameras.

Aufzeichnungsdauer

Die Speicherkapazität analoger Videorekorder ist begrenzt. Bei digitalen Modellen werden Aufzeichnungen komprimiert, was den Speicherbedarf senkt. Gleichzeitig verfügen moderne Kameras über automatisierte Lösungsfunktionen, sodass rechtliche Vorgaben eingehalten und der Eingriff in die Persönlichkeitsrechte minimiert.

Funktionen

Analoge Kameras sind nicht viel mehr als ein künstliches und immer wachsames Auge. Videoüberwachungssysteme mit Netzwerkkameras bieten dank Software intelligente Funktionen wie Personenerkennung, Bewegungsverfolgung oder automatische Verpixelung.

Fernzugriff

IP-Videosysteme können, wenn sie definierte Auffälligkeiten erkennen, automatisch Benachrichtigungen an Endgeräte wie Smartphone oder Tablet versenden. Damit ist die Sicherheit auch gewährleistet, wenn keine Sicherheitsbedienstete vor Ort sind.

Abnutzung

Nach mehreren Jahrzehnten im Einsatz nutzt sich die analoge Kameratechnik ab. Um Ausfälle im falschen Moment zu verhindern, ist eine Modernisierung auch ohne zusätzlichen Funktionsbedarf empfehlenswert. Auch der Versicherungsschutz kann bei veralteten Anlagen gefährdet sein.

Nutzerfreundlichkeit

Digitale Systeme bieten nicht nur mehr Möglichkeiten der Überwachung, sondern lassen sich auch einfacher steuern und konfigurieren.

Projektablauf eines Kameraprojekts

Im Beratungsgespräch ermitteln Unternehmen und Dienstleister zunächst anhand des Grundrisses (Außen) oder des Gebäudeplans (Innen) die Bereiche, die von Kameras überwacht werden sollen. Abhängig vom Ziel der Überwachung werden neue, geeignete Kameras für die Installation ausgewählt. Eventuell müssen die Kamerapositionen verändert werden. Denn eine neue Kamera hat womöglich ein anders Sichtfeld und muss daher anders positioniert werden.

Im Anschluss entscheiden sich Unternehmen für den Funktionsumfang der Videoüberwachung: Wann sollen welche Kameras wie und in welcher Qualität aufzeichnen? Und wie lange sollen die Daten gespeichert werden?

Die Ergebnisse der vorherigen Schritte werden in einer Karte und Teileliste dokumentiert:

• Wo befinden sich die Kameras?
• Welche Kameras sind im Einsatz?
• Welche Bereiche werden überwacht?
• Wie viel Daten fallen bei der Qualität und Verwahrdauer an?

Nun erstellt der Dienstleister das Gesamtangebot für die Modernisierung. Neben der Kamera-Hardware kommen Einrichtungskosten für Kameras, Clients und Server hinzu. Eventuell fallen zusätzlich Kosten für die Demontage der alten Anlage, das Verlegen einer Verkabelung und die Konzeption und Umsetzung einer Backupstrategie hinzu.

Modernisierung mit bestehender oder neuer Verkabelung

Nicht immer müssen für eine neue Videoüberwachungsanlage auch neue Kabel verlegt werden. Bei 10 oder 20 Jahre alten Anlagen mit Coax-Verkabelung kann diese weiterverwendet werden. Je nach Qualität des Kabels kann es problemlos mithilfe eines „PoE over Coax Adapters“ an moderne Netzwerkkameras angeschlossen werden. Neue Kameras können das alte System ergänzen oder alte Kameras ganz ersetzen.

Wenn die alte Verkabelung nicht mehr verwendbar ist oder direkt auf eine moderne Verkabelung umgestellt werden soll, kommen verschiedene Produkte in Frage. Die Verkabelung bis 100 Meter wird mit Kupferkabeln durchgeführt, ansonsten werden LWL-Strecken und entsprechenden Kontenpunkte eingerichtet. Bei menten arbeiten wir hierfür mit unserem Partnerunternehmen Elektrotechnik-Krein zusammen, sodass es für unsere Kunden bei einem einzigen Ansprechpartner bleibt.

Wir helfen Ihnen bei der Modernisierung Ihrer Kamera-Anlage

Als Axis-Partner unterstützen wir Sie bei der Modernisierung Ihrer bestehenden Kamera-Anlage oder bei der Neueinrichtung einer Videoüberwachung mit Netzwerkkameras. Axis ist einer der führenden Anbieter auf diesem Gebiet und stellt hochwertige und zuverlässige Lösungen her. Wir beraten Sie bei der Auswahl von Hard- und Software, der Prozessoptimierung und koordinieren die Installation neuer Technik bei Ihnen vor Ort.

Lassen Sie sich unverbindlich von einem unserer Consultants beraten. Im gemeinsamen Gespräch klären wir, wie Sie die Sicherheit Ihres Unternehmens verbessern können. Schreiben Sie uns eine Nachricht oder rufen Sie uns an.